Moin Norddeutschland! Unser Vorhersagebereich verbleibt zwischen einem umfangreichen Tiefdruckkomplex über Zentralskandinavien und einem ausgeprägten Hoch über Südwesteuropa in einer sehr frischen west-/nordwestlichen Höhenströmung. Ein Blick in die Bodenkarte zeigt eine zunächst nur wenig wetteraktive Kaltfront auf einer Linie Osfriesland – Erzgebirge, die milde Atlantikluft über den südlichen Landesteilen von subpolarer Kaltluft im Nordosten trennt. Aufgrund des zackigen Gradienten kommt es mit Ausnahme der südwestlichen Landesteile verbreitet zu Windböen der Stärke 7 (~55km/h), in den nördlichen Landesteilen und in exponierten Lagen auch stürmischen Böen der Stärke 8 (~65km/h), an der Nordseeküste vereinzelt auch Sturmböen 9Bf (~85km/h).
In der Nacht auf Montag wird die Front rückläufig und verlagert sich unter Intensivierung der Niederschläge in Richtung Nordosten, wobei insbesondere im Harz mit Dauerregen und Niederschlagsmengen zwischen 20-40mm/24h gerechnet werden muss, in Staulagen punktuell auch mehr. Im Zuge einer nach Südosten laufenden Welle nimmt der Gradient in den südwestlichen Landesteilen im Laufe der Nacht wieder zu und es muss verbreitet mit stürmischen Böen der Stärke 8 (~65km/h), in Richtung Nordseeküste auch Sturmböen der Stärke 9 (~85km/h) gerechnet werden. Nordöstlich der Elbe fächert der Gradient zunächst etwas auf und der Wind beruhigt sich kurzzeitig.
Am Tage verlagern sich die teils kräftigen Niederschläge (punktuell bis zu 10mm/6h) langsam in Richtung Nordosten und bleiben im weiteren Verlauf dort liegen. Dank der milden Atlantikluft werden Höchstwerte zwischen 8°C bis 12°C erreicht. Der Wind bleibt ein Thema und weht verbreitet mit Böen der Stärke 7-8 (~55-65m/h), in exponierten Lagen des Berglands und entlang der Nordseeküste auch Sturmböen 9Bf (~85km/h), ggf. ist auch einmal die eine oder andere schwere Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h) mit von der Partie.
Am Dienstag bleibt der kräftige Gradient erhalten und es muss weiterhin verbreitet mit Böen der Stärke 7-8 (~55-65km/h) gerechnet werden. Die stationäre Warmfront kommt dann als markante Kaltfront wieder südwärts voran und überquert uns in der Nacht auf Mittwoch zügig südwärts. Insbesondere in den nördlichen Landesteilen und in höheren Lagen muss dann mit Sturmböen der Stärke 9 (~85km/h), entlang der Nordseeküste auch mit schweren Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h) gerechnet werden! Ein anderer Schwerpunkt liegt erneut beim Niederschlag, der strichweise recht kräftig ausfallen kann. Einige Modelle rechnen mit Frontpassage Gesamtmengen um 30mm/24h, teils schauerartig verstärkt (10-20mm/6h). Aufgrund von Unsicherheiten werden wir unsere Warnungen bei Bedarf im Nowcast ausgeben. Während die Temperaturen vor der Kaltfront in den Nachtstunden noch bei etwa 10°C liegen, fallen diese rückseitig in den mittleren einstelligen Bereich. Ganz im Norden bei Aufklaren nähern wir uns sogar dem Gefrierpunkt.
In der zweiten Wochenhälfte könnte uns von Westen ein neues Tief mit subtropischer Luft und reichlich Wind/Niederschlag erreichen, was von den Modellen allerdings noch sehr unterschiedlich gerechnet wird. Einen interessanten Fakt zeigt das ICON, welches auf der Vorderseite des Niederschlagsgebietes kräftigen Schneefall simuliert, der aufgrund der thermischen Schichtung dann vermutlich nicht liegen bleiben wird. Wir werden die weitere Entwicklung mit Aufmerksamkeit verfolgen. In der erweiterten Mittelfrist scheint sich ein allmählicher Übergang zu einem erneuten Blocking zu vollziehen, so dass von Norden mittelfristig gesehen deutlich kältere Luftmassen in unseren Bereich geführt werden können.
Kommt gut in die neue Woche.
RZ Hannover