Einen wunderschönen guten Abend in den Norden. Am morgigen Samstag steht uns der wohl mildeste Jahreswechsel seit Aufzeichnungsbeginn ins Haus, wobei der Allzeitrekord für den Monat Dezember (16.12.89 in Müllheim) aktuell nicht in Gefahr ist. Zur Analyse: Norddeutschland verbleibt vorderseitig eines kräftigen Trogs über dem Atlantik in einer flotten südwestlichen Höhenströmung, die tagsüber weiter aufsteilt und somit die Zufuhr subtropischer Luftmassen weiter verstärkt. Die Werte im T850-Niveau (ca. 1,5km Höhe) klettern auf ungewöhnlich milde 5°C an der Dänischen Grenze und knapp 8°C im Göttinger Raum. Wirft man einen Blick in Richtung Alpen, dann liegen die Werte dort sogar bei 13°C, was im Sommerhalbjahr ggf. einen heißen Tag zur Folge hätte! Auf den Bodenkarten lässt sich ein Tief nördlich von Irland analysieren, dessen Frontensystem am morgigen Samstag schleifend über unserem Vorhersagebereich verbleibt und immer wieder für leichte Niederschläge in Form von Regen oder Nieselregen sorgen wird. Dazu kommt ein ziemlich ruppiger Wind, der in den Mittagsstunden und nochmals in der zweiten Nachthälfte auf Neujahr seinen Höhepunkt erreicht. Verbreitet ist mit Windböen der Stärke 7 (~55km/h) oder stürmischen Böen der Stärke 8 (~65km/h) zu rechnen, entlang der Nordseeküste und im Nds. Bergland Sturmböen 9Bf (~85km/h). Die Temperaturen klettern trotz der Niederschläge aufgrund der guten Durchmischung auf 11°C entlang der Dänischen Grenze und knapp 17°C an den Nordrändern der Mittelgebirge. Abends ziehen sich die Niederschläge zunächst in den Norden zurück und zum Anstoßen sollte es in den mittleren und südlichen Landesteilen kurzzeitig trocken bleiben. Die Temperaturen bewegen sich zu Beginn des neuen Jahres mit Ausnahme des nördlichen SH und des Nds. Berglands zwischen 12°C und 14°C! Im Laufe der Nachtstunden schwenkt der Regen von Nordwesten wieder südostwärts und wird uns tagsüber unter abschwächender Tendenz weiterhin beschäftigen. Ausblick: In der ersten Januarwoche weiterhin überwiegend mild und zeitweilig windig. Im weiteren Verlauf ist dann ein deutlicher Abwärtstrend zu erkennen, der von allen Globalmodellen mit leichter Phasenverschiebung getragen wird.
Abschließend möchten wir uns bei allen Lesern für die geschätzte Aufmerksamkeit im scheidenden Jahr recht herzlich bedanken und wünschen Euch allen einen guten Start ins neue Jahr 2023.
RZ Hannover