Einen wunderschönen guten Abend in den Norden. Zu später Stunde werfen wir mal wieder einen Blick auf die aktuelle Wetterentwicklung, wobei sich an der Grundkonstellation der vergangenen Tage aktuell wenig geändert hat.
Wetterlage: Norddeutschland verbleibt im Einflussbereich eines Kaltlufttropfens über der Schweiz, wobei an dessen Nordflanke in einer östlichen Höhenströmung immer wieder Niederschläge in unseren Bereich gedrückt werden (Aufgleitende Warmluft – vgl. 5°C im 850hPa-Niveau). Ein weiteres kräftiges Niederschlagsgebiet erreicht in der zweiten Nachthälfte den äußersten Nordosten von Niedersachsen, sowie die südlichen Bereiche von Mecklenburg-Vorpommern. Dieses verlagert sich in den Morgenstunden langsam westwärts über unseren Bereich hinweg und verlässt diesen zum frühen Nachmittag in Richtung Niederlande. Die Modelle rechnen dabei mit Gesamtmengen bis 25mm/24h in einem breiten Streifen von der Grafschaft Bentheim – Lüneburg. Die Höchstwerte erreichen 7°C im südlichen und südwestlichen Niedersachsen und steigen auf knapp 11°C im äußersten Nordosten. Mit einer allgemeinen Nordverlagerung des Kaltlufttropfens und einem zunehmend indifferenten Druckfeld weht der Wind meist schwach aus unterschiedlichen Richtungen. Die weitere Prognose gestaltet sich weiterhin sehr schwierig, da die erwähnte Störung bis zu Beginn der neuen Woche in unserem Bereich verbleiben wird, wobei Lage und Intensität von den Modellen recht unterschiedlich bewertet wird. Die daran gekoppelten Niederschläge lassen sich somit nur recht kurzzeitig bestimmen, wobei wir euch wie immer auf dem Laufenden halten. Mit markanten Wettererscheinungen ist allerdings erst einmal nicht zu rechnen.
Abschließend werfen wir noch einen Blick auf den zurückliegenden Wintereinbruch im Bereich der nördlichen Mittelgebirge vom gestrigen Mittwoch. Während unser Vorhersagebereich meist glimpflich davon gekommen ist, so sind die Niederschläge in einem Dreieck Dortmund – Lüdenscheid – Soest (NRW) bis in die Tieflagen in Schneefall übergegangen, was vielerorts zu massiven Behinderungen im Verkehr geführt hat (Selbst in Schwerte zeigte sich die Landschaft zeitweilig angezuckert).
Der Harz konnte aufgrund der starken Schneefälle mit Sommerbereifung zeitweilig nicht mehr befahren werden (Brocken 10cm, Braunlage 3cm). Schuld war ein massiver Kaltluftvorstoß an der Nordflanke des Kaltlufttropfens, der entgegen erster Prognosen heftiger zugeschlagen hat, als prognostiziert (Verdunstungsabkühlung). Die Höchsttemperaturen lagen am Nachmittag nur knapp über dem Gefrierpunkt, wobei wir vielerorts einen neuen Negativrekord für die Jahreszeit eingefahren haben. Somit liegt einer der frühesten „Wintereinbrüche“ (z.B. Schneefälle im Ruhrgebiet) der vergangenen Jahre hinter uns.
RZ Hannover