Einen wunderschönen guten Abend in den Norden. Die heutige Prognose ist tatsächlich nicht einfach, da über dem gesamten Europäischen Kontinent de facto keine westliche Höhenströmung erkennbar ist. Stattdessen lassen sich diverse kleinräumige Maximas und Minimas im Geopotential (500hPa-Niveau) analysieren, die sich in den verschiedenen Modellen in Punkto Verlagerung und Entwicklung bereits nach wenigen Tagen unterscheiden. Ein Blick auf die Temperaturen im 850hPa-Bereich zeigen durchweg positive Werte zwischen anfangs 2-5°C, was die flüssige Phase der heutigen (Sonntag) Niederschläge erklärt. Bis zum Dienstag verlagert sich ein Höhentief von Frankreich nordostwärts über unseren Bereich hinweg, wobei bereits in der Nacht auf Montag von Süden her Niederschläge einsetzen, die in der zweiten Nachthälfte aufgrund einer sukzessiven Abkühlung in der Höhe von Südosten in nassen Schneefall übergehen. Besonders in höheren Lagen des Niedersächsischen Berglands kann der Regen auf den anfangs gefrorenen Böden kurzzeitig gefrieren – Glättegefahr. Einige Modelle rechnen mit Übergang der Niederschläge in die feste Phase bis Montagvormittag in Südniedersachsen sogar eine kurzzeitige Neuschneeauflage bis in tiefe Lagen, im Harz lokal bis 10cm! Im weiteren Verlauf dockt das Höhentief an einen Trog über Skandinavien an, woraufhin es zu einer massiven Austrogung gen Süden kommt. Die zweite Wochenhälfte steht dann unter Tiefdruckeinfluss mit einem Tiefdruckkomplex über Skandinavien, wobei es bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt immer wieder zu leichten Niederschlägen in unterschiedlicher Phase kommt. Oberhalb etwa 300-400m ist mit zunehmend winterlichen Verhältnissen zu rechnen. In der erweiterten Mittelfrist deutet sich zunächst eine Fortsetzung der Blockadelage über Europa an, so dass sich der vergleichsweise kühle und wechselhafte Witterungsabschnitt erst einmal fortsetzen sollte. Ob es zu einem massiven Kaltluftausbruch von Norden kommt oder von Südwesten ein Schub maritimer Atlantikluft folgt, bleibt abzuwarten.
Montag, 05.12.22: Von Süden aufkommende Niederschläge, die im Nds. Bergland bei Temperaturen um den Gefrierpunkt anfangs gefrieren und in Südniedersachsen im weiteren Verlauf in Schniesel oder nassen Schneefall übergehen können. Kurzzeitig sind Neuschneemengen zwischen 1-5cm bis in tiefe Lagen möglich, im Harz bis 10cm. Die Höchstwerte erreichen 0°C in Südniedersachsen und knapp 7°C an der Nordseeküste. Schwacher bis mäßiger Wind aus nordöstlichen Richtungen, entlang der Nordseeküste mit Windböen der Stärke 7 (~55km/h) – im weiteren Verlauf auf West/Nordwest drehend.
Dienstag, 06.12.22: Zunächst nach Südosten abziehende Niederschläge, die in Südniedersachsen als Schnee/Schneegriesel fallen. Ansonsten meist bedeckt mit strichweise leichten Niederschlägen. Die Höchstwerte klettern auf 1°C im äußersten Süden von Niedersachsen und knapp 9°C an der Nordseeküste. Meist schwacher Wind aus West/Südwest, entlang der Nordseeküste Nordwest.
Mittwoch, 07.12.22: Zunehmend windiges Regen-, Schnee- und Graupelschauer mit lokaler Glättegefahr, in Richtung Dänemark ist das eine oder andere Kaltluftgewitter nicht ausgeschlossen. Die Höchstwerte erreichen 2°C in Südniedersachsen und knapp 7°C an der Nordseeküste. Frischer bis starker Wind aus westlichen Richtungen, entlang der Küsten Windböen der Stärke 7 (~55km/h) oder stürmische Böen der Stärke 8 (~65km/h) mit Schauerböen!
Die Redaktion der Wetterfreaks-Norddeutschland wünscht allen Lesern einen guten Start in die neue Woche.
RZ Hannover