Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Die Trockenheit der vergangenen Wochen hält leider weiter an, wobei es im äußersten Süden und Südwesten unseres Vorhersagebereiches am heutigen Abend etwas regnen könnte. Größere Mengen werden allerdings nicht erwartet, was sich sowohl im Waldbrandindex, als auch im Graslandfeuerindex niederschlägt. Schauen wir uns die Situation nun wie gewohnt im Detail an.
Analyse
Norddeutschland verbleibt im Bereich eines Troges über Mitteleuropa, der in hochauflösenden Karten eine dipolartige Struktur aufweist und sich zunächst in Richtung BeNeLux ausbreitet, bevor dieser unter Abschwächung nach Osten abgedrängt wird. Diese Entwicklung könnte in der Nacht auf Montag im äußersten Süden und Südwesten von Niedersachsen Schauer, sowie das eine oder andere Gewitter auslösen, wobei die prognostizierten Niederschlagsmengen überschaubar bleiben. Bis zur Wochenmitte kann sich über Westeuropa ein neuer Rücken aufwölben, so dass sich das Geopotential über Mitteleuropa langsam heben kann und die Höhenströmung dadurch wieder zunehmend antizyklonal geprägt ist. Im Bodenniveau kann sich ein neues Hoch über den Britischen Inseln etablieren, was die Höhenströmung zügig auf nördliche Richtungen drehen lässt. Während die Bewölkung zu Beginn der Woche etwas dichter ausfallen sollte, zeigt sich in Richtung Wochenmitte wieder häufiger die Sonne. In der zweiten Wochenhälfte fällt das Geopotential mit Annäherung eines neuen Troges erneut und die Wolkenanteile nehmen wieder zu. Zum neuen Wochenende zeigen alle relevanten Globalmodelle einen neuen Trog über Mitteleuropa, wobei es bzgl. Geometrie und Wellenlänge zunehmend Unterschiede gibt. Das schlägt sich auch in den Niederschlagsprognosen wieder, die zwar tendenziell zunehmen, sich in Punkto Mengen aber arg in Grenzen halten. Wir können also festhalten, dass sich der Witterungscharakter etwas weiter in Richtung „wechselhaft“ verschiebt und die Sonnenanteile abnehmen. Das Temperaturniveau auf T850 bleibt etwas unterkühlt und liegt im gesamten Zeitraum zwischen 0°C und -3°C, da der Zustrom subpolarer Kaltluft aus dem Norden tendenziell anhält. Das schlägt sich auch in den Höchsttemperaturen im Bodenniveau nieder, die sich zwischen 10°C und 16°C einpendeln. Nachts droht bei Aufklaren besonders in der Heide, sowie im Nordosten Bodenfrostgefahr, in exp. Lagen auch noch einmal geringfügiger Luftfrost bis -1°C.
Überblick
- Montag, 25.04.2022: Der Tag startet meist wolkig oder stark bewölkt mit letzten Schauern in den südlichen und südwestlichen Landesteilen. Von den Küsten her lockert die Bewölkung im Tagesverlauf zügig auf. Die Höchstwerte erreichen 8°C entlang der Küsten und knapp 16°C im Binnenland. Der Wind weht mäßig bis frisch aus nordöstlichen Richtungen, norddrehend.
- Dienstag, 26.04.2022: Überwiegend wolkig. Die Höchstwerte erreichen 9°C entlang der Küsten und knapp 16°C im Binnenland. Der Wind weht meist schwach aus umlaufenden Richtungen und dreht im Tagesverlauf auf Nordwest.
- Mittwoch, 27.04.2022: Heiter bis wolkig und trocken. Die Höchstwerte erreichen 8°C im Nordosten und knapp 17°C im Binnenland. Der Wind weht überwiegend schwach aus meist nördlichen Richtungen, teils umlaufend.
- Mittelfrist: Bis zum Wochenende weiterhin meist heiter bis wolkig und trocken. Die Höchstwerte bewegen sich weiterhin bei etwa 10°C entlang der Küsten und knapp 17°C im Binnenland. Im weiteren Verlauf nehmen die Wolkenanteile wieder etwas zu – größere Niederschlagsmengen sind allerdings nicht zu erwarten!
Ausblick:
Die verschiedenen Globalmodelle simulieren die grobe Entwicklung bis zum kommenden Wochenende ähnlich. Was den zu erwartenden neuen Trog betrifft, so zeigen sich zunehmend Unterschiede in Geometrie und Wellenlänge, was sich entsprechend in der Prognose für die erweiterte Mittelfrist niederschlägt. Während GEM die Trogachse z.B. zügig durchschwenken lässt und uns in einer flotten nordwestlichen Rückseitenströmung sehen will, lassen GFS und ECMWF die Struktur über Mitteleuropa liegen, was in Nähe der Achse für entsprechendes Aprilwetter sorgen wird. In allen Fällen werden in einer nordwestlichen Höhenströmung Luftmassen subpolaren Ursprungs in unseren Bereich geführt, gem. GEM sogar nochmals arktische Kaltluft mit T850 bis -9°C!!! Das Temperaturniveau bleibt somit auch in der erweiterten Mittelfrist eher verhalten, was sich am Ende des Tages auch in der GFS-Rauchfahne vieler Stationen in Norddeutschland widerspiegelt. Im Vergleich zum langjährigen Klimamittel liegen wir somit zwischen 2-5K unter dem Mittel, wobei der Spread aufgrund des indifferenten Druckfeldes vergleichsweise groß bleibt. Ein erster Vorgeschmack auf den nahenden Sommer lässt sich auch in der erweiterten Mittelfrist bis Dato nicht erkennen.
Hyperlinks:
RZ Hannover