Einen wunderschönen guten Morgen in den Norden. Nachdem der zurückliegende Monat Juli im langjährigen Vergleich eher etwas kühler ausgefallen ist, gibt der Sommer in den kommenden Tagen so richtig Gas.
Ein Blick auf die Wetterlage: Der Vorhersagebereich verbleibt auf der Südwestflanke eines kräftigen Bodenhochs über Skandinavien in einer warmen südöstlichen Grundströmung, während die Höhenkarten einen kräftigen Höhenrücken zeigen, der von Nordafrika in Richtung Dänemark gereichtet ist. Auf seiner Westflanke wird in einer südwestlichen Höhenströmung zunehmend heiße Subtropikluft weit nach Norden geführt, so dass die T850-Werte besonders im Westen verbreitet auf 16°C bis knapp 20°C klettern.
Die Folge: Bei ungestörter Einstrahlung steigen die Werte verbreitet auf 30°C entlang der Dänischen Grenze und 35°C in den mittleren, bzw. südlichen Landesteilen. An den Nordrändern der Mittelgebirge könnte es lokal noch einen „Tacken“ heißer werden. Frischer bleibt es hingegen nur entlang der unmittelbaren Nord- und Ostseeküste bei Seewind. Die Lage hält mit leichten „Schönheitsfehlern“ bis einschließlich zur Mitte der kommenden Woche an, danach machen sich erste Schauer und Gewitter von Westen bemerkbar, wobei das Timing aktuell noch nicht feststeht. Schuld wird der nach Osten abziehende Höhenrücken sein, dem ein Trog über dem westlichen Mitteleuropa folgt. Somit wird die Feuchte in den kommenden Tagen von Westen sukzessive steigen, so dass sich die Luft zunehmend schwül und drückend anfühlen wird – ein Hinweis bzgl. extremer Wärmebelastung wurde bereits ausgegeben.
Bleibt am Ende noch die Frage nach möglichen Gewittern. Der heutige Samstag verläuft überwiegend ruhig, wobei im äußersten Osten von MV, sowie im Harz das eine oder andere Hitzegewitter nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Interessanter wird der morgige Sonntag gerechnet, hier kommt ein Randtrog ins Spiel, der über Polen nach Norden gesteuert wird und somit etwas „Hebung“ induzieren kann. Somit könnten sich im östlichen MV, aber auch in den Mittelgebirgen Schauer und Gewitter mit Starkregen um 20mm, Hagel und Sturmböen der Stärke 8-9 (~65-85km/h) ausbilden – diese sollten allerdings nur punktuell auftreten, könnten nach Auslösung aufgrund der langsamen Zuggeschwindigkeit allerdings schnell das Unwetterkriterium reißen. Die konvektiven Indikatoren springen zwar auch für den restlichen Vorhersagebereich an, hier sollte die Atmosphäre allerdings so „gedeckelt“ sein, dass die Ausbildung einzelner Gewitter unterbleiben sollte. Zu Beginn der neuen Woche geht das Spielchen mit örtlichen Hitzegewittern weiter, wobei diese bevorzugt in den Mittelgebirgen zünden sollten (orographisch getriggert) – weitere potentielle Feuchtefelder müssten wie so häufig im Nowcast analysiert werden.
Abschließend noch ein Wort zu den Nachtwerten – diese verharren besonders in den Ballungsräumen jenseits der 20°C-Marke, so dass diese per Definition als Tropische Nächte bezeichnet werden können.
Liste der Höchstwerte vom 07.08.2020:
- Barsinghausen-Hohenbosten (NDS) 34,0°C
- Dörpen (NDS) 33,9°C
- Friesoythe-Altenoythen (NDS) 33,7°C