Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Der Vorhersagebereich verbleibt zwischen einem kräftigen Hoch über Skandinavien und einem Tiefdruckkomplex über dem westlichen Europa in einer zunächst meist östlichen Bodenströmung. Im Laufe des heutigen Tages nähert sich von Frankreich her kommend ein flaches Bodentief, welches nur langsam nach Norden vorankommt und im weiteren Verlauf eine Rinnenstruktur ausbildet. In der Nacht auf Freitag greift zudem ein markanter Kurzwellentrog (inkl. Bodentrog) von Südwesten über, so dass sich in Verbindung recht beeindruckender Labilitätswerte (CAPE: >1000J/kg) zunehmend kräftige Gewitter ausbilden werden. Am Freitag nimmt die Aktivität nach einem kurzzeitigen Minimum am Vormittag erneut zu und es muss regional mit unwetterartigen Entwicklungen gerechnet werden.
Ab Donnerstagabend bilden sich zunächst nur einzelne Gewitter aus, die sich auf das mittlere und südliche Niedersachsen beschränken sollten. Aus Richtung Bayern kommend nimmt die Aktivität im Laufe der Nachtstunden deutlich zu, so dass verbreitet mit Gewittern inkl. Starkregen um 20mm, Hagel und Sturmböen der Stärke 8-9 (~65-80km/h) zu rechnen ist (Fokus: Niedersachsen). Ob sich im Vorfeld ein MCS (Multigewitterzelle) ausbilden kann, welcher als Cluster auf den Bereich übergreift, muss abgewartet werden. Die Werte fallen auf milde 16°C im Wendland und 7°C an der Nordsee.
Am Freitag nimmt die Gewitteraktivität in den Frühstunden erst einmal etwas ab, ehe ab den späten Vormittagsstunden in Verbindung des Tagesgangs erneut mit teils schweren Gewittern inkl. Starkregen um 25mm, Hagel und Sturmböen der Stärke 8-9 (~65km/h) zu rechnen ist. Aufgrund der hohen Labilität (~CAPE: 900J/kg), sowie einer kräftigen Windscherung von etwa 20m/s können diese im Bereich der Tiefdruckrinne unwetterartig mit Starkregen um 30mm und schweren Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h) ausfallen. Besonders gefährdert wäre aktuell ein Streifen von Ostfriesland bis ins Wendland, wobei die Rinne von den Modellen etwas unterschiedlich gerechnet wird (Wir werden euch im Nowcast auf dem Laufenden halten). Auch in den südlichen Landesteilen kommt es zur Ausbildung teils kräftiger Schauer und Gewitter, die hier zwar primär der Höhenkaltluft geschuldet sind, aufgrund der langsamen Verlagerungsgeschwindigkeit aber ebenfalls an der Unwetterwarnschwelle (>25mm/h) kratzen können. Weiter südwestlich schließt sich ein Streifen mit intensivem Starkregen um 20mm/6h an, der sich ebenfalls langsam nach Norden verlagert. Die Werte erreichen 17°C bis 21°C, im Regen nur 12°C.
Wir halten euch auf dem Laufenden!
RZ Hannover