Wer im Laufe des heutigen Tages einmal gen Himmel geschaut hat, der konnte besonders in den westlichen Bereichen von Norddeutschland einen interessanten Effekt beobachten – eine Blutsonne. Schuld an dieser Lage ist eine recht heftige südwestliche Höhenströmung, in der entsprechende Aerosole in der mittleren, bzw. oberen Luftschichten in unseren Bereich geführt wurden. Dabei überlagern sich momentan drei unterschiedliche Effekte, die in Summe für eine recht heftige „Trübung“ gesorgt haben. Neben dem wohl bekanntesten Effekt, dem Sahara-Sand, kommen nun noch verstärkt Rauch- und Rußpartikel von den verheerenden Waldbränden in Spanien/Portugal hinzu. In Kombination mit einer zusätzlichen Feuchteschicht kam es schließlich zu der für die Jahreszeit eher ungewöhnlichen Intensität, was sich am Ende auch in den prognostizierten Höchsttemperaturen niedergeschlagen hat. Diese lagen in den westlichen Landesteilen um bis zu 3K unterhalb der ursprünglichen Prognose.
Wie geht es weiter? Nun… Über Westeuropa hat sich inzwischen eine neue Trogstruktur etabliert, die allmählich ostwärts wandert und das wetterbestimmende Hoch über dem südlichen Mitteleuropa langsam verdrängen. Da dieser Prozess deutlich langsamer von statten geht, verlängert sich die Schönwetterphase noch einmal um 1-2 Tage, ehe zum Wochenende von Westen erste Niederschläge aufkommen. Die Werte sinken in den kommenden Wochen dann langsam auf für die Jahreszeit übliche Werte.
Abschließend noch ein Wort zu den Höchstwerten der vergangenen Tage: Am IMUK in Hannover-Herrenhausen wurden am gestrigen Montag stolze 24,8°C gemessen, so dass es sogar fast noch einmal für einen Sommertag gereicht hätte. Mit den gleichzeitig milden Nachtwerten lag die Abweichung des Tages bei rekordverdächtigen +7,5K!
RZ Hannover