Einen wunderschönen guten Abend in den Norden. Der Vorhersagebereich verbleibt zunächst vorderseitig eines Troges über dem westlichen Mitteleuropa in einer zunehmend südlichen Höhenströmung. Mit ihr werden Luftmassen subtropischen Ursprungs weit nach Norden geführt. Das Bodendruckfeld zeigt sich hingegen meist indifferent, wobei sich über BeNeLux eine Tiefdruckrinne etabliert hat, die im Laufe des morgigen Samstags ostwärts über unseren Bereich schwenkt. Die Ausbildung einer, ggf. sogar mehrerer Konvergenzen ist wahrscheinlich, wobei uns die abschließende Kaltfront des steuernden Tiefs über den Britischen Inseln erst in der Nacht auf Sonntag erreicht. Somit sind alle Zutaten für eine überregionalen Unwetterlage gegeben!!!
In der Nacht auf Samstag fallen letzte Schauer und Gewitter aus Richtung NRW nur langsam zusammen und konzentrieren sich vor allem auf die Gebiete entlang der Weser, sowie das südliche Niedersachsen. Hier kann es bis in die Morgenstunden zu einzelnen Schauern oder leichten Regenfällen kommen. Nordöstlich der Elbe verläuft die Nacht hingegen recht unspektakulär und es bleibt trocken. Die Tiefstwerte sinken auf 16°C im Emsland und 8°C im äußersten Nordosten.
Der Samstag startet südwestlich der Elbe meist wolkig oder stark bewölkt und in einem breiten Bereich zwischen Lüneburger Heide und Weserbergland werden weiterhin leichte Niederschläge simuliert (aufgleitende Warmluft). Bereits in den späten Vormittagsstunden greift von Westen eine Tiefdruckrinne auf unseren Bereich über, wobei sich aus aktueller Sicht mindestens eine Gewitterkonvergenz ausbildet, sich sich zum frühen Nachmittag auf einer Linie Flensburg – Göttingen befinden könnte. Ob sich in der hochreichend labil geschichteten Atmosphäre eine nachlaufende Welle bildet, die dann ebenfalls aus Richtung Weserbergland ostwärts driftet, lässt sich aktuell noch nicht sagen (Entscheidung im Nowcast). Fakt ist, dass sich entlang beider Strukturen bereits am Vormittag teils schwere Gewitter ausbilden, die sich besonders zum Nachmittag deutlich intensivieren und mesoskalige Strukturen aufweisen können (Superzellen, Multizellen, etc.). Dabei ist besonders in einem Streifen zwischen Weser und Elbe mit Starkregen >30mm, Hagel um 3cm, sowie schweren Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h) zu rechnen. Aufgrund der Unsicherheiten bzgl. besagter Strukturen lässt sich ein „Gewitterschwerpunkte“ aus jetziger Sicht nicht mit Sicherheit bestimmen, so dass z.B. auch westlich der Weser entsprechenden Überentwicklungen denkbar sind. Deutlich ruhiger verläuft der Tag nur im äußersten Nordwesten, sowie nordöstlich der Elbe. Ansonsten besteht aus jetziger Sicht akute Unwettergefahr! Die Höchstwerte erreichen je nach Sonnenschein 17°C bis 26°C – schwülwarm.
In der Nacht auf Sonntag greifen die Gewitter des Tages auch auf Mecklenburg-Vorpommern über, wobei sich in den Modellrechnungen eine deutliche Tendenz der Abschwächung erkennen lässt. Von Westen driftet ansonsten die o.a. Kaltfront in unseren Bereich und bringt meist nur leichte Niederschläge. Die Tiefstwerte liegen zwischen 16°C und 12°C.
Pfingstsonntag startet in der Mitte und im Osten meist regnerisch, wobei die Niederschläge zügig ostwärts abziehen. Von Westen reißt die Bewölkung im weiteren Verlauf auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Zum Nachmittag und Abend bilden sich besonders westlich der Weser einzelne Schauer, was der frisch eingeflossenen Höhenkaltluft zuzurechnen ist. Die Höchstwerte erreichen 14°C an der Nordseeküste und 21°C im Binnenland.
RZ Hannover