In der kommenden Nacht könnte es regional sehr ungemütlich werden. Ein kleines Randtief, ein sogenannter Schnellläufer, hat sich bereits südwestlich von Gr0ßbritanien gebildet und ist unter Verstärkung über den Ärmelkanal gezogen. Im Einflussbereich haben sich kräftige Niederschläge entwickelt, die an der Nordflanke des Tiefs örtlich als Schnee und Schneeregen fallen. An der Südwestflanke ist Sturm das Hauptproblem. Über dem Ärmelkanal bis in die Bretagne sind bereits Orkanböen über 120 km/h registriert worden.
In den kommenden Stunden zieht das kleine Tief weiter westwärts über die BeNeLux-Staaten, den Niederrhein, die Region Hannover und schließlich Richtung Berlin. Dabei gilt allgemein: Die stärksten Schneefälle (über 10cm in 6 Studen -> UNWETTER!!) sind knapp nördlich des Tiefdruckkerns zu erwarten. Dies betrifft wohl in der zweiten Nachthälfte die Gebiete nördlich der Aller über die Heide bis zur Elbe. In diesen Regionen setzen starke Schneefälle bei Temperaturen zwischen 0°C und 1°C ein und halten bis in die Vormittagsstunden an. Es kommen 5 cm bis 15 cm nasser Schnee zusammen. Genau das könnte zum Problem werden: Der nasse Schnee hat ein relativ hohes Gewicht und „klebt“ dazu förmlich an Gegenständen. Mit Schneebruch ist zu rechnen. Südlich der Aller werden die Niederschläge vorerst als Regen fallen, bevor wahrscheinlich pünktlich zum Berufsverkehr auf der Westflanke des Tiefs kühlere Luftschichten aus Norden angezapft werden und die Niederschläge in ganz Niedersachsen in Schnee übergehen. Ob es im südöstlichen Niedersachsen dann noch für unwetterartigen Schneefall reicht, gilt zum jetzigen Zeitpunkt als eher unwahrscheinlich.
Im Laufe des morgigen Freitags ziehen die Schneefälle nach Osten ab, bevor zum Abend von Westen neue Niederschläge einsetzen.
Im südlichen Niedersachsen könnte je nach Zugbahn des Tiefs auch Sturm ein Thema werden. Am Morgen bis in den Vormittag hinein können schwere Sturmböen bis 100 km/h nicht ausgeschlossen werden. Rückseitig des Tiefs nimmt der Wind im Allgemeinen zu und erreicht in Niedersachsen in Böen bis 80 km/h.
Im Oberharz ist Rückseitig des Tiefs mit orkanartigen Böen und starken Schneeverwehungen zu rechnen!!
Hinweis: Die genaue Zugbahn des erwähnten Tiefs ist nur schwer vorherzusagen. Deshalb können sich die beschriebenen Auswirkungen etwas nach Norden oder Süden verschieben. Die Wetterlage ist nicht zu unterschätzen, so dass ihr euch nachts nicht im Freien aufhalten solltet und auf unnötige Autofahrten verzichten solltet. Zum Berufsverkehr solltet ihr in den betroffenden Regionen unbedingt mehr zeit einplanen.
Kommt gut durch die Nacht.
RZ Hannover