Einen wunderschönen guten Morgen Norddeutschland. Pünktlich zum Wochenende werfen wir noch einmal einen kleinen Blick auf die kommenden Tage… Im Vorfeld möchte ich allerdings noch auf zwei interessante Dinge eingehen, die mit der aktuell etwas aufflammenden Hurricane-Saison auf dem Atlantik in Zusammenhang stehen. Zunächst erst einmal haben die Überreste von Hurricane Gaston die Azoren erreicht, wo diese in das allgemein vorherrschende Zirkulationsmuster integriert werden. Kräftigere Niederschläge und Sturmböen begrenzen sich allerdings auf das Seegebiet nördlich der Inselgruppe. Wie bereits in einigen früheren Artikeln angedeutet, so mindern solche Strukturen die Prognosegüte unserer Wettermodelle, was am Ende auch unsere Vorhersage entsprechend beeinflusst. Ein zweiter interessanter Spot stellt der Tropische Sturm Hermine dar, welcher über dem Golf von Mexiko entstanden ist und sich nun entlang der Amerikanischen Ostküste nordwärts bewegt. Da er sich momentan über Land befindet (North Carolina), zeichnet sich naturgemäß eine vorübergehende Abschwächung (Windgeschwindigkeiten um 60mph / ca. 95km/h) ab. Zum morgigen Sonntag wird er allerdings neuerlich auf den Atlantik treffen und entsprechend Energie gewinnen, wobei er sich fast zu einem Hurricane der Stufe 1 verstärken soll. Der Amerikanische Wetterdienst hat für die Küstenbereich von North Carolina, Virginia, Delaware, D.C., Maryland und New Jersey entsprechende Sturmwarnungen ausgegeben (Datenquelle: NOAA/NWS).
Wetterlage: Aktuell befindet sich unser Bereich in einer meist westlichen Höhenströmung, wobei uns zum morgigen Sonntag die Ausläufer eine Tiefs über der südlichen Nordsee ostwärts überqueren. Der daran gekoppelte Trog ist auf den Höhenkarten dabei kaum zu analysieren. Rückseitig schiebt das Azorenhoch einen Keil in Richtung Mitteleuropa, wobei sich zu Beginn der kommenden Woche eine stabile Omega-Lage einstellen wird.
Der heutige Samstag zeigt meist wolkig bis stark bewölkt, wobei wir im Laufe des Tages von einem wenig aktiven okkludierten Frontensystem ostwärts überquert werden (Linie: Emsland – Rügen). Hier kann es zeitweilig zu einzelnen Schauern oder Niederschlägen in Form von Nieselregen kommen. Im südöstlichen Niedersachsen und im äußersten Norden kommt zeitweilig die Sonne zum Vorschein. Die Werte erreichen 19°C an der Dänischen Grenze und 25°C im Göttinger Raum. Der Wind weht meist frisch aus westlichen Richtungen.
In der Nacht auf Sonntag nähert sich von der Nordsee eine markante Kaltfront, die uns im Laufe des Tages südostwärts überqueren wird. Dabei frischt der Wind im Laufe der zweiten Nachthälfte entlang der Nordsee kräftig auf und es muss neben teils kräftigen Regenfällen (10-15mm/3h) mit Windböen der Stärke 7 (~55km/h) gerechnet werden (Warmsektor). Am frühen Nachmittag wird die Kaltfront auf einer Linie Flensburg – Weserbgerland prognostiziert, wobei die weitere Entwicklung als sehr unsicher einzustufen ist. Die Indizes zeigen eine recht große Labilität, sowie Scherung im unteren Bereich der Atmosphäre, was potentiell für teils kräftige Gewitter mit Starkregen um 20mm, Hagel und schweren Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h) sprechen würde. Dies bleibt allerdings vom Zeitpunkt der Überquerung und der vorherigen Einstrahlung abhängig. Sollte diese gänzlich fehlen, so wäre nicht mit einer kräftigen Entwicklung zu rechnen. Rückseitig der Front kommen von der Nordsee teils kräftige Schauer und Kaltluftgewitter auf, die mit Sturmböen der Stärke 8-9 (~65km/h – 90km/h) einhergehen können. Die Höchstwerte erreichen 16°C – 21°C, im Regen deutlich frischer. Der Wind weht auch unabh. von Schauern und Gewittern recht kräftig und es muss mit Windböen der Stärke 7 (~55km/h) gerechnet werden.
Die neue Woche startet zunächst wechselhaft. Im weiteren Verlauf stellt sich wie o.a. eine Omega-Lage ein, so dass der Bereich neuerlich unter großflächige Absinkprozesse gerät. Das Temperaturniveau steigt wieder auf zunehmend spätsommerliche Werte. Kommt gut durchs Wochenende…
RZ Hannover