Moin Norddeutschland. Zunächst erst einmal wünschen wir Euch an dieser Stelle einen schönen und hoffentlich besinnlichen zweiten Advent. Das Wetter zeigt sich leider eher von seiner trüben Seite, wobei die Niederschläge aus den Vormittagsstunden langsam gen Osten abziehen. Rückseitig bleibt es dicht und es kann gelegentlich etwas nieseln, bevor zum Abend von Westen neue Regenfälle aufkommen. Dieses Muster bleibt uns dann bis wenigstens zur Wochenmitte erhalten. Das Thema Temperatur handeln wir in Kürze ab: Mild!
Nun aber zu einem anderen Thema. Da wir uns mit großen Schritten den Weihnachtsfeiertagen nähern, wollen wir an dieser Stelle einen ersten Blick in die erweitere Mittelfrist und die Zeit darüber hinaus werfen. Wir starten mit einem kräftigen Hochdruckgebiet über Nordwestafrika und einer regen Tiefdruckaktivität über dem Ostatlantik, die uns (inkl. korrelierender Trogstrukturen) bis in die zweite Wochenhälfte begleiten wird. Zum kommenden Wochenende stellt sich die Wetterlage dann grundlegend um und wir gelangen in den Einflussbereich einer mächtigen Antizyklone, die sich mit einem prognostizierten Luftdruck von knapp 1045hPa über Mitteleuropa breit machen wird. Dieses Szenario wird tatsächlich von allen Globalmodellen getragen, wobei Intensität und exakte Positionierung naturgemäß noch etwas variieren. Je nach Gradient und dem daraus resultierenden Wind (die Situation in Richtung Skandinavien wird von den Modelle tatsächlich sehr unterschiedlich bewertet) wird sich eine klassische Inversionslage mit Grenzschichtproblematik einstellen. Zu Deutsch: Nebel-/Hochnebellage mit einstelligen Höchstwerten in tiefen Lagen und tendenziell sonnigen und bei Temperaturen zwischen 5-10°C auf dem T850-Nievau (ca. 1500m ü. NN) auch vergleichsweise milden Bergkuppen. Letzteres bleibt allerdings noch von der exakten Lage des Hochdruckgebietes abhängig (einige Modelle sehen dieses deutlich weiter nach Westen verschoben, so dass die „milde“ Atlantikluft nicht soweit nach Osten driften würde). Ein nachhaltiger Kälteeinbruch wird am kommenden Wochenende von keinem der hier betrachteten Globalmodelle prognostiziert. Im Vorfeld kann es insbesondere am Donnerstag/Freitag kurzzeitig in den niedrigen einstelligen Bereich mit entsprechendem Nachtrost zurückgehen.
Blicken wir abschließend in die eigentliche spannende Wetterwoche, beginnend mit dem 18/19.12.2023. In Betrachtung der Globalmodelle GFS, GEM und ECMWF wird das Hochdruckgebiet über West-/Mitteleuropa mit korrelierendem Höhenrücken langsam abgebaut und nach Osten gedrückt. Über dem Atlantik stellt sich dann ggf. erneut ein Blocking in Form eines kräftigen Hochdruckgebiets mit stützendem Höhenrücken sein, was eine Austrogung über Mitteleuropa induzieren würde. Die Höhenströmung könnte je nach Lage von Rücken und Trog dann neuerlich auf Nordwest/Nord drehen und Luftmassen polaren Ursprungs (vgl. T850 bei -5°C bis -10°C) in unseren Bereich lenken, was die Wahrscheinlichkeit für „weiße“ Weihnachten (ohne die Definition der Begrifflichkeit an dieser Stelle weiter auszuführen) signifikant erhöhen würde. Auch wenn das grobe „Muster“ von allen drei Kandidaten im letzten Hauptlauf mitgetragen wird, so ergeben sich im Detail dennoch signifikante Unterschiede (Lage, Amplitude von Rücken-/Trogstrukturen und und und). Fazit: Alle drei Modelle zeigen Lösungsansätze mit winterlichem Ergebnis, ggf. auch bis in tiefe Lagen. Ein Blick in die Clusteranalyse und „Rauchfahne“ vom GFS zeigt allerdings auch einzelne „warme“ Lösungen und ganz viele Kandidaten dazwischen (Marke: nasskalt). Die weitere Entwicklung muss somit wie üblich noch abgewartet werden!
RZ Hannover