Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Der Vorhersagebereich verbleibt weiterhin im Bereich des Jet-Streams, so dass uns die muntere Abfolge von Tiefdruckgebieten noch eine ganze Zeit begleiten wird. Die Konsistenz der verschiedenen Globalmodelle nimmt allerdings recht zügig ab (bereits zur Mitte der kommenden Woche), so dass im Detail die eine oder andere Überraschung nicht ausgeschlossen ist. Im Warnfokus steht dabei überwiegend der Wind, der insbesondere in den westlichen Bereichen, sowie entlang der Küsten von Nord- und Ostsee zeitweilig stürmisch auffrischen kann. Das Temperaturniveau wird dabei leicht zu mild ausfallen und mit etwa 1K Abweichung über den langjährigen Mittelwerten verbleiben.
Im Detail: Das nächste Sturmtief wird am morgigen Sonntag mit einem Kerndruck von etwa 970hPa über den Ärmelkanal in Richtung südliche Nordsee ziehen und dann in Richtung Südskandinavien abbiegen. Das rückseitige Windfeld wird uns Sonntagabend aus Südwesten kommend erreichen und einmal nordostwärts über unseren Bereich schwenken. Dabei sind verbreitet Windböen der Stärke 7 (~55km/h), an den Küsten von Nord- und Ostsee auch Sturmböen der Stärke 8-9 (~65-85km/h) zu erwarten. Aufgrund des warmen Wassers ist das eine oder andere Gewitter nicht ausgeschlossen. Bis zur Wochenmitte verbleiben wir dann im Trogbereich mit der Gefahr von Schauern, insbesondere entlang der Nordseeküste auch Gewitter. Der Gradient fächert kurzzeitig etwas auf. Im Laufe der zweiten Wochenhälfte „rauscht“ dann das nächste Tief vom Atlantik heran und sorgt neuerlich für Regen und ggf. auch Sturm. Wie eingangs erwähnt, variieren Zugbahn und Intensität in den verschiedenen Globalmodellen deutlich, so dass wir hinsichtlich einer genaueren Prognose noch einige Tage abwarten müssen. Insbesondere in der ersten Wochenhälfte zeigt sich auch immer mal wieder die Sonne.
Ausblick: Die Langfristprognose des CFS (CFS => Coupled forecast system model des National Centers for Environmental Prediction) zeigt den Übergang zu einer positiven Geopotentialanomalie im Bereich der Britischen Inseln, bzw. in Richtung Skandinavien verschoben in Richtung Dezember, was zu einer mehr oder minder östlichen Grundströmung führen würde. Dementsprechend signalisiert das Modelle eine negative Abweichung der Temperaturen für Mittel- und Osteuropa (1-2K), je nach Lage der Luftmassen. Schaut man etwas mehr ins Details, so wird ein solches Szenario bereits seit längerer Zeit gerechnet, wobei die eigentlichen „Kaltluftausbrüche“ überwiegend östlich von uns gerechnet werden. Die Möglichkeit eines winterlichen Szenarios wäre somit durchaus möglich. Kommt gut durch das Wochenende.
RZ Hannover