Diese Woche wird recht nass in Norddeutschland. In dem Beitragsbild (Quelle: www.wetter3.de) sind die vom Modell ICON-EU prognostizierten Niederschlagssummen bis Freitag (4.8.23) 14 Uhr dargestellt. Die verschiedenen Modelle sind sich im Großen und Ganzen da auch recht einig. Auf den ersten Blick wird klar: Es wird nass. Es ist aber auch zu erkennen, dass die Osthälfte Mecklenburg-Vorpommerns deutlich weniger Niederschlag abbekommen wird als der Rest des Nordens.
Der Grund für die nasse Witterung ist ein über Mitteleuropa recht südlich (etwa Mitte Deutschland) verlaufender Jetstream. Der Jetstream trennt recht kühle Luft auf der Nordseite von warmen Luftmassen auf der Südseite und ist quasi die Autobahn der Tiefdruckgebiete, die sich entlang des Jetstreams von West nach Ost bewegen. Die Ausläufer mehrerer solcher Tiefdruckgebiete ziehen somit in dieser Woche über den Norden Deutschlands hinweg und bringen mit ihren Frontensystemen über Stunden anhaltende Regenfälle sowie auch konvektive Niederschlagsereignisse wie Schauer und Gewitter. Besonders am Donnerstag könnte zudem ein kräftig ausgeprägtes Tief regional für Sturmböen sorgen.
Der Jetstream verlagert sich über der Mitte Europas im Laufe der Woche sogar noch weiter nach Süden und es bildet sich bis zum Freitagabend ein recht markanter Trog über Deutschland bis zum Balkan. Somit ist der Weg von Norden frei für noch kühlere Luftmassen, die uns zum Wochenende erreichen werden. Besonders Sonntag könnten die Temperaturen regional 15°C nicht überschreiten. Die kühlen Luftmassen werden dabei bis zur Adria vorankommen und über Norditalien und den Balkanländern wieder zu einer deutlich erhöhten Unwettergefahr führen!
Auch zu Beginn der kommenden Woche bleibt Norddeutschland weiterhin unter Tiefdruckeinfluss, auch wenn die Temperaturen wieder etwas steigen. Eine deutliche Erwärmung zeigen einige Modelle ab dem 12./13.8., dies ist aber noch als eher unsicher anzusehen.