Einen wunderschönen guten Abend in den Norden. Von Westen her macht sich zunehmend Warmluftadvektion bemerkbar, wobei die damit korrelierten Niederschläge bisweilen nicht den Erdboden erreichen (Anfeuchten der untersten Atmosphärenschicht). Dies wird sich eingangs der zweiten Nachthälfte ändern, wenn verstärkt Niederschläge von BeNeLux auf die westlichen und südlichen Landesteile übergreifen (gegen etwa 23:00h auf die Grafschaft Bentheim und um 02:00h auf eine Linie Ostfriesland – Bremen – Weserbergland – Göttingen). Auf etwa 1000m Höhe liegen die Temperaturen bereits im positiven Bereich (warme Nase), so dass die Niederschläge durchweg als Regen fallen werden. Im Bodenniveau verbleiben die Werte hingegen noch vielfach im leichten Frostbereich + aufgrund der kalten Vorgeschichte der vergangenen Woche (bis zu 20cm Frosteindringtiefe) ergibt sich eine ausgewachsene Glatteissituation. Parallel hierzu müssen wir noch auf den Gradienten schauen, der sich zwischen einem Sturmtief vor den Britischen Inseln und einem Hoch über dem östlichen Mitteleuropa weiter verschärft (965hPa zu 1040hPa). Die resultierende südliche Bodenströmung erreicht aufgrund von Düseneffekten im Nds. Bergland teilweise Böen der Stärke 7-9 (~55-85km/h), so dass die Temperaturen aufgrund der guten Durchmischung zügig in den positiven Bereich klettern können. Das könnte die zu erwartende Glättesituation etwas entspannen – muss es aber nicht.
Bis zum frühen Morgen (ca. 06:00h MEZ) werden die kräftigsten Niederschläge im südwestlichen, mittleren und südlichen Niedersachsen erwartet, was kurzzeitig einen entsprechenden Eisansatz zur Folge haben kann. Nach Norden hin könnten diese voraussichtlich den Hamburger Raum und das südliche SH erreichen – die Mengen bleiben aber überschaubar. In den Vormittagsstunden wären dann auch die Gebiete entlang der Elbe, im weiteren Verlauf auch der Nordosten betroffen. Der äußerste Norden von SH und die Westküste könnten nach derzeitigem Stand etwas ausgespart bleiben, was wir im Laufe der Nachtstunden im Auge behalten werden.
Fazit: Besonders östlich der Weser und im Nds. Bergland (Ausnahmen aufgrund der kräftigen Böigkeit wurden bereits im Text erwähnt) ist kurzzeitig mit massivem Glatteis zu rechnen (ca. 3-5h), wobei sich die Situation von Westen mit zunehmend steigenden Temperaturen wieder entspannen wird. Im Berufsverkehr liegt der Schwerpunkt dann im südlichen SH, westlichen Mecklenburg und östlichen/südöstlichen Niedersachsen.
RZ Hannover