Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Bevor wir uns mit den Aussichten in der kommenden Woche und der erweiterten Mittelfrist beschäftigen wollen, werfen wir zunächst erst einmal einen kleinen Blick zurück. Die vergangenen drei Wochen haben sich vor allem durch konstant hohe Temperaturen ausgezeichnet, so dass man durchaus behaupten kann, dass sich der diesjährige Oktober in Punkto Temperaturen eindeutig auf Rekordkurs befindet. Die Begründung liegt einmal mehr in der schwächelnden Zirkulation im Bereich der mittleren Breiten, also blockierende Lagen. Aktuell befinden wir uns in einer solchen Situation zwischen einem mächtigen Trog über dem Ostatlantik und einem Höhenrücken über dem östlichen Mitteleuropa. Die Folge ist eine südwestliche Höhenströmung, in der tendenziell Luftmassen subtropischen Ursprungs weit nach Norden/Nordosten geführt werden. Kurzwellige Störungen umlaufen den Höhenrücken und sorgen in den kommenden Tagen immer wieder für Schauer und Gewitter. Dies trifft vor allem auf die erste Wochenhälfte zu, da die Höhenströmung ein wenig kippt und wir somit etwas mehr in den Einflussbereich des Troges gelangen. Im weiteren Verlauf steilt die Strömung allerdings wieder auf und verstärkt den „blockierenden“ Effekt neuerlich. Konkret: Während sich der Trog bis in das Seegebiet der Azoren ausweitet, wölbt sich der Rücken bis ins Baltikum auf, so dass extrem warme Luftmassen weit nach Norden geführt werden (vgl. 15°C auf T850 an der Dänischen Grenze!!!). An der Ostflanke des Rückens kann sich zudem eine kräftige Antizyklone im Bodennähe etablieren, was den Rücken entsprechend stützt. Die Höchsttemperaturen verbleiben somit durchweg im warmen Bereich zwischen 15°C und 20°C, je nach Sonnenscheindauer in der zweiten Wochenhälfte ggf. auch darüber! Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit wären allerdings teils zähe Boden-, bzw. Hochnebelfelder möglich, die die Werte drücken können. Auch in der darauffolgenden Woche prophezeien die verschiedenen Globalmodelle eine Fortdauer des festgefahrenen Wetterlage auf ähnlichem Temperaturniveau (Basis: GFS, GEM und ECMWF). Die Unsicherheiten nehmen allerdings deutlich zu, was sich an verschiedenen Stationen in der Rauchfahne erkennen lässt. Die Cluster-Analyse gibt durchaus Hinweise auf ein baldiges Übergreifen des Troges auf Mitteleuropa, was die blockierende Lage nachhaltig beenden würde – die Wahrscheinlichkeit wäre zum jetzigen Zeitpunkt aber eher gering.
Montag, 24.10.2022: In der Nacht auf Montag von Südwest nach Nordost Passage einer Kaltfront mit Schauern und Gewitter, die sich auf ihrem Weg nach Nordosten allmählich abschwächen. Besonders in Südniedersachsen sind lokal Starkregen um 15mm/h und Windböen der Stärke 7-8 (~55-65km/h) möglich. Tagsüber meist wolkig oder stark bewölkt mit einzelnen Schauern, vereinzelt Gewitter. Die Höchstwerte erreichen 15°C entlang der Küsten und knapp 20°C im Binnenland. Der Wind weht frisch bis stark aus südwestlichen Richtungen, in den westlichen und mittleren Landesteilen können Böen der Stärke 7-8 (~55-65km/h) auftreten.
Dienstag, 25.10.2022: Wolkig bis stark bewölkt mit einzelnen Schauern. Die Höchstwerte erreichen 14°C entlang der Küsten und knapp 17°C im Binnenland. Der Wind weht frisch bis stark aus westlichen Richtungen, entlang der Nordseeküste können Windböen der Stärke 7 (~55km/h) auftreten.
Mittwoch, 26.10.2022: Meist stark bewölkt oder bedeckt, strichweise kann es etwas regnen. Die Höchstwerte liegen zwischen 13°C im Nordosten und knapp 18°C in der Grafschaft Betheim. Meist schwacher Wind aus zunehmend südlichen Richtungen.
Kommt gut in die neue Woche 🙂
RZ Hannover