Wer sich aktuell auf den Kanarischen Inseln befindet, der sollte ein Auge auf die weitere Entwicklung von TS Hermine werfen. Am gestrigen Freitag hat sich knapp nordöstlich der Kapverden eine tropische Depression gebildet, die inzwischen zu einem kurzlebigen tropischen Sturm hochgestuft wurde und eine sehr ungewöhnliche Zugbahn in Richtung Norden eingeschlagen hat. Hermine wäre somit der achte benannte Sturm in der laufenden Atlantischen Hurricance-Saison. Für gewöhnlich bilden sich Depressionen über dem tropischen Ostatlantik in der Nähe der Afrikanischen Küste und können sich bei guten Bedingungen auf ihrem Weg nach Westen zu einem Hurricane verstärken, der je nach synoptischer Situation auf die Karibik oder Teile Nordamerikas treffen kann. Hermine verlagert sich in Folge einer südwestlichen Höhenströmung allerdings nach Norden und nähert sich somit den Kanaren, was äußerst ungewöhnlich ist und seit Beginn der Aufzeichnungen auf dem Atlantik noch nie beobachtet werden konnte. Der Sturm wird sich auf seinem Weg nach Norden glücklicherweise zügig auflösen und deutlich südwestlich der Inselwelt verbleiben. Die mit dem Wirbel verbundene Feuchte wird die Kanaren allerdings treffen und kann bis Montagmittag verbreitet für teils unwetterartige Regenmengen zwischen 75-150mm, punktuell auch bis 250mm sorgen. Die höchsten Regenmengen werden auf Basis von GFS auf den westlichen und südwestlichen Inseln erwartet (La Palma,El Hierro, La Gomera, Teneriffa und Teile von Gran Canaria).
