Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Am heutigen Sonntag möchten wir unsere neue Kollegin @Linda (Profil) ganz offiziell bei den Wetterfreaks-Norddeutschland willkommen heißen. Sie wird uns zukünftig tatkräftig im Bereich der Wetterbilder mit Homebase im Kreis Ostholstein unterstützen. Ein Blick in unsere Bildergalerie wird sich in Zukunft also noch deutlich mehr lohnen als zuletzt (Galerie). Parallel hierzu haben wir unsere Aktivität in den Sozialen Medien wieder etwas hochgefahren, was in den kommenden Wochen/Monaten noch weiter optimiert/ausgebaut wird (Facebook, Instagram) – besten Dank an @Acki für den Aufbau unseres Instagram-Kanals.
Analyse
Norddeutschland verbleibt auf der Südostflanke eines Bodenhochs über den Britischen Inseln, welches durch einen Höhenrücken über dem Ostatlantik gestützt wird und sich in den kommenden Tagen tendenziell weiter in Richtung Mitteleuropa verlagert. Über Osteuropa hingegen lässt sich ein breiter Trog analysieren, der in einer nordöstlichen Grundströmung etwas feuchtere Luftmassen in die mittleren und östlichen Bereiche unseres Vorhersagebereiches führt. Bis zum neuen Wochenende verlagert sich sowohl die Achse des Höhenrückens, als auch das Bodenhoch ost-, bzw. nordostwärts über unseren Bereich hinweg, was die anfangs recht hartnäckige Bewölkung über der Osthälfte zügig abdrängen sollte und spätestens zur Wochenmitte landesweit viel Sonnenschein bedeuten dürfte. Mit Passage des Hochdruckgebietes dreht die Strömung zudem langsam auf Süd/Südost, so dass von Westen her deutlich mildere Luftmassen einfließen können und die Nachtfröste etwas „milder“ werden. In der zweiten Wochenhälfte nähert sich von Westen der nächste Trogbereich an, wobei einige Globalmodelle (GEM, ECMWF) an dessen Südostflanke einen kleinen Kaltlufttropfen sehen wollen, der bis zum Wochenende über BeNeLux in Richtung Nordsee zieht. Dies würde je nach Situation für etwas dichtere Bewölkung im westlichen Niedersachsen sprechen, wobei sich mögliche Niederschläge in den aktuellen Läufen deutlich westlich unseres Bereiches abspielen würden. Andere Modelle (u.a. GFS, ICON) gehen diese Entwicklung nicht mit und lassen lediglich den Trog weiter annähern. Zum neuen Wochenende zeigen die verschiedenen Globalmodelle nur geringe Unterschiede und wollen uns im Wesentlichen auf der Südwestflanke eines kräftigen Hochs über Nordosteuropa belassen – der Trog über dem Westen nähert sich aber weiter an und könnte den äußersten Westen beeinflussen.
Überblick:
- Montag, 07.03.2022: Nach Auflösung von Frühnebelfeldern meist heiter bis wolkig und trocken. Die Höchstwerte erreichen 5°C an den Küsten und knapp 8°C im Binnenland, nachts mit Ausnahme der Küsten leichter bis mäßiger Frost um -3°C. Der Wind weht schwach aus nördlichen Richtungen.
- Dienstag, 08.03.2022: Nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder meist sonnig. Die Höchstwerte erreichen 5°C an den Küsten und knapp 10°C im südwestlichen Niedersachsen, nachts weiterhin meist leichter Frost um -2°C. Der Wind weht überwiegend schwach aus Südost, an der Nordsee mäßig bis frisch.
- Mittwoch, 09.03.2022: Überwiegend sonnig. Die Höchstwerte erreichen 5°C an den Ostseeküste und knapp 12°C im südwestlichen Niedersachsen. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost, entlang der Nordsee zeitweilig frisch.
- Mittelfrist: Weiterhin meist heiter bis wolkig, wobei die Bewölkung von der Nordsee her tendenziell etwas zunehmen kann. Je nach Entwicklung des o.a. Kaltlufttropfens können geringfügige Niederschläge im äußersten Westen von Niedersachsen nicht gänzlich ausgeschlossen werden – ein solches Szenario bleibt allerdings sehr unwahrscheinlich. Die Höchstwerte erreichen in Richtung Wochenende 5°C im äußersten Nordosten und knapp 15°C in der Grafschaft.
Ausblick:
In der erweiterten Mittelfrist verbleiben wir irgendwo zwischen einem Orkantief im Bereich Island und hohem Druck über Nordost-/Osteuropa. Der im vorherigen Abschnitt erwähnte Trog wird auf Basis von GFS und GEM in beiden Fällen abgeschnürt und verlagert sich als KLT in Richtung Mittelmeerraum. Wie man es auch dreht und wendet, das Geopotential beginnt mit Annäherung des Troges über Westeuropa weiter zu fallen, so dass sich der Witterungscharakter langfristig gesehen wieder etwas wechselhafter gestalten sollte. Die blockierende Grundkonfiguration bleibt allerdings erhalten und spricht somit für eine eher schleppende Wetterverschlechterung. Ein Blick auf die Rauchfahne des letzten GFS-Laufs (exemplarisch an der Station Hannover) zeigt eine vergleichsweise geringe Streuung bei den verschiedenen Einzellösungen, was für eine gute Prognosegüte sprechen sollte. Abschließend noch ein Wort zum Temperaturniveau auf T850. Dieses liegt mit etwa 0°C auch im Bereich des Modellmittels – Überraschungen wären somit sehr unwahrscheinlich.
RZ Hannover