Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Beginnen wir mit der eher schlechten Nachricht: Der unterkühlte Witterungsabschnitt der vergangenen Wochen wird uns auch noch in der erweiterten Mittelfristprognose begleiten, so dass das Temperaturniveau weiterhin etwas unterhalb der für die Jahreszeit üblichen Werte verharren wird. Damit würde auch der zweite Monate in Folge etwas zu kühl ausfallen, was wir zuletzten im Frühjahr 2018 auf der „Speisekarte“ hatten.
Kurz zur Wetterlage: Der Vorhersagebereich verbleibt am rechten Ausgang eines kräftigen Höhentroges über den Britischen Inseln in einer eher moderat temperierten südwestlichen Höhenströmung, in der immer wieder kurzwellige Anteile nach Norden geführt werden und entsprechende Hebung induzieren. Die Luftmasse kann mit Recht als subpolare Kaltluft bezeichnet (T850 bei 0°C, T500) werden und ermöglicht in Verbindung der tagesgangbedingten Einstrahlung die Ausbildung zahlreicher Schauer und Gewitter, die aufgrund der Labilitätswerte (ML-CAPE bei 300-500 J/kg, PPW bei 15-20mm) max. im markanten Bereich zu verorten sind (inkl. Böen der Stärke 7-8). In den Nachtstunden ebbt die Schauer- und Gewittertätigkeit naturgemäß ab. Niederschlagsschwerpunkte lassen sich aufgrund der konvektiven Natur lediglich im Nowcast näher beziffern, bewegen sich bis zur Wochenmitte meistens im Bereich 1-15mm pro Tag, ggf. auch mal drüber.
Ausblick: Die Trogstruktur verschiebt sich zu Beginn der neuen Woche in Richtung Mitteleuropa, so dass die tagesgangbedingte Schauer- und Gewittertätigkeit bis einschließlich zur Wochenmitte erhalten bleibt. Zwischenzeitlich lässt sich aber auch immer mal wieder die Sonne blicken. Die Werte erreichen bei längerem Sonnenschein 17-19°C und fallen im Regen auf etwa 10°C ab.
In Richtung Pfingsten wird die Prognose zunehmend unsicher, wobei die Modelle ein Sturm-/Orkantief über den Britischen Inseln simulieren, welches am kommenden Wochenende einmal über den Vorhersagebereich ziehen könnte. Je nach Zugbahn und Intensität wäre sogar eine kleine „Sturmlage“ mit „Starkregen“ nicht ausgeschlossen, was in den kommenden Tagen weiter beobachtet werden sollte.
Die erweiterte Mittelfristprognose verbleibt in den kommenden zwei Wochen weiterhin im eher „kühlen“ Bereich, wobei das o.a. Tief je nach Entwicklung die Strömung kurzzeitig „aufsteilen“ könnte (Vorsicht: Warmluftvorschub aus Süd nicht ausgeschlossen). Ansonsten heißt es leider weiterhin: Durchhalten!
RZ Hannover