Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Am kommenden Dienstag könnte eine recht knackige Sturmlage auf der Agenda stehen, wobei die exakte Entwicklung wie so oft von Zugbahn und Intensität des zu erwartenden Sturmtiefs abhängig bleibt. Dieses formiert sich aktuell knapp westlich der Britischen Inseln in Kombination eines markanten Kurzwellentroges und soll auf Basis der letzten Modellrechnungen am Dienstag über die südliche Nordsee in Richtung Jütland ziehen (Kernisobare laut GFS bei etwa 984hPa). Die vorlaufende Warmfront sorgt dabei besonders in der 2. Nachthälfte auf Dienstag für meist leichte Niederschläge, die im Tagesverlauf zügig südostwärts schwenken. Tagsüber folgt dann die dazugehörige Kaltfront nach, wobei es in diesem Zusammenhang zu einem ersten Windmaximum kommen sollte (zur Mittagszeit etwa in den mittleren Landesteilen). Rückseitig dreht die Höhenströmung auf Nordwest und bringt einen Schwall subpolarer Kaltluft in unseren Bereich, was zu einer deutlichen Labilisierung der Atmosphäre führt und somit teils kräftige Schauer, vereinzelt auch Kaltfrontgewitter auslöst. Bei entsprechender Durchmischung könnten somit recht heftigen Höhenwinde (850hPa: 60kt im mittleren/südl. Nds. – siehe Kartenausschnitt weiter unten) gen Boden gemischt werden, was zu unserem zweiten Windmaximum führt und selbst in den südlichen Landesteilen schwere Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h) bedeuten würde (allerdings vermutlich nur punktuell).

Zum Wetterablauf: In der Nacht auf Dienstag von Westen stark auffrischender Südwestwind mit zunehmend Windböen der Stärke 7 (~55km/h), im Nordwesten und entlang der Nordseeküste erste stürmische Böen 8Bf (~65km/h). Nordöstlich der Elbe nimmt der Wind ebenfalls zu, verbleibt allerdings noch unterhalb unserer Warnschwelle. Tagsüber ist dann verbreitet mit stürmischen Böen der Stärke 8 (~65km/h) zu rechnen, mit Passage der o.a. Kaltfront auch Sturmböen der Stärke 9 (~85km/h), exp. einzelne schwere Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h). Zum Nachmittag und frühen Abend stellt sich von Nordwesten windiges Schauerwetter ein, wobei das eine oder andere Wintergewitter mit von der Partie sein könnte. Besonders hier können nun verbreitet Sturmböen der Stärke 9 (~85km/h) oder schwere Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h) auftreten, exp. wären sogar einzelne orkanartige Böen der Stärke 11 (~105km/h) nicht vollkommen auszuschließen! Der Fokus sollte auf Basis des prognostizierten Windmaximas im Bereich des südwestlichen, mittleren und südlichen Niedersachsens liegen. Entlang der Nordseeküste könnte es aus jetziger Sicht etwas ruhiger zugehen, je nachdem wo das Tiefdruckzentrum exakt zu liegen kommt. Wir halten euch auf dem Laufenden!
Am Mittwoch folgt dann die Trogpassage (T500 bis -36°C an der Dänischen Grenze) mit weiteren, teils kräftigen Regen-, Schnee- und Graupelschauern und einzelnen Wintergewittern. Die gute Nachricht: Zu Beginn der erweiterten Mittelfrist könnte es wenigstens kurzzeitig frühlingshaft mild werden.
Bildquelle: GFS-Modell (850hPa-Wind) für 04.05.2021 12:00h UTC (Init: 02.05.2021 06h UTC) – (c)Wetter3
RZ Hannover