Einen wunderschönen guten Abend in den Norden. Am kommenden Donnerstag könnte es in Norddeutschland recht turbulent zugehen. Schuld ist ein kräftiges Sturmtief über dem Atlantik, welches sich bis zum kommenden Wochenende über das nördliche Schottland in Richtung Norwegen verlagern wird (vgl. Kerndruck bei etwa 960hPa) und somit weite Teile unseres Vorhersagebereiches mit seinem Starkwindfeld beeinflusst. Die Modellläufe variieren in Punkto Intensität und Zugbahn allerdings noch etwas, so dass wir die weitere Entwicklung in den kommenden Tagen entsprechend beobachten müssen. Auf Basis der letzten Rechnungen würde sich der folgende Ablauf ergeben.
Zum späten Mittwochabend mit Übergreifen eines ersten okkludiertes Frontensystems von Nordwesten einsetzende Niederschläge, die mitunter recht üppig ausfallen können. Der Wind frisch von Nordwest nach Südost kräftig auf und erreicht eingangs der zweiten Nachthälfte erste Böen der Stärke 7 (~55km/h), entlang der Nordseeküste Sturmböen 8-9Bf (~65-85km/h). Aufgrund der stabilen Schichtung beschränken sich die kräftigsten Böen zunächst auf das höhere Bergland und die Auswirkungen auf unseren Bereich bleiben meist überschaubar.
Der Donnerstag startet im Bereich einer durchschwenkenden Luftmassengrenze regnerisch und windig, wobei in den Vormittagsstunden von Westen ein weiteres okkludiertes Frontensystem in den Startlöchern steht. Dieses bringt Rückseitig einen Schwall subpolarer Kaltluft in unseren Bereich, was der ganzen Kiste einen zunehmend labilen Touch geben dürfte. Mit zunehmender Durchmischung stünden nun die potentiell kräftigsten Böen auf der Agenda. In den westlichen und mittleren Landesteilen käme es demnach verbreitet zu Sturmböen der Stärke 8-9 (~65-85km/h), in den nördlichen Bereichen und mit Passage der Front exponiert schwere Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h), entlang der Nordseeküste auch orkanartige Böen 11Bf (~105km/h). Das ICON-EU ist hierbei recht „aggressiv“ unterwegs und will sogar einzelne Orkanböen der Stärke 12 (~120km/h) sehen, was aus jetziger Sicht mit Vorsicht zu genießen wäre. Die Schwerpunkte liegen entlang der Nordseeküste, aber auch im Bereich des Niedersächsischen Berglandes. Nordöstlich der Elbe bleibt es bis zum frühen Nachmittag bei Böen der Stärke 7-8 noch vergleichsweise ruhig, ehe auch hier die kräftigen Böen im Bereich 9-10 ostwärts schwenken. In den Abendstunden kommt es von Westen zu einer raschen Wetterberuhigung. Sollte sich das hier gezeichnete Szenario weiter konkretisieren, so werden wir am Mittwoch eine entsprechende Vorabinformation ausgeben. Stay tuned!
RZ Hannover