Hallo Norddeutschland,
ich habe das meist sonnige Wochenende genutzt um bei uns im Norden ein paar Winterimpressionen einzufangen, bevor sich die Wetterlage am morgigen Montag komplett umstellt.
Dieses Bild wurde Samstagvormittag in Neustadt in Holstein aufgenommen. Hier sind Anfang der Woche stärkere Schneefälle durch den Lake-Effekt entstanden und haben rund 20cm Schnee hinterlassen. Bei nächtlichen Tiefsttemperaturen um -12°C zeigt das Ostseewasser im geschützten Hafengebiet bereits eine dünne Eisschicht. An Booten und auch anderen Gegenständen haben sich durch Schmelzprozesse in der Sonne Eiszapfen gebildet. Die Region zeigt sich in einem hochwinterlichen Bild, wie es wahrlich nicht jedes Jahr zu sehen ist.
Weiter „draußen“ in der Lübecker Bucht hat sich noch kein Eis gebildet. Die Wassertemperaturen in den oberen Wasserschichten liegen zwischen 0°C und +2°C. An dem Geländer ist deutlich die gefrorene Gischt der Wellenschläge des vergangenen Wochenendes zu erkennen. Die Ostwind drückte das Wasser in die Lübecker Bucht. Neben Wasserständen bis 1,5 m über dem Mittel, entstanden auch bis zu 1m hohe Wellen, die gegen die Uferpromenade peitschten.
Am Sonntag hat es mich über die Lüneburger Heide bis in die Region Peine verschlagen. Hier zwischen Uelzen und Gifhorn ganz in der Nähe der B4 lagen auch gut 20cm Schnee. Zudem war es bitterkalt. Gegen 10 Uhr vormittags zeigte das Thermometer in der Heideregion noch -11°C bis -14°c an. Bei Windstille fühlte es sich in der Sonne aber deutlich wärmer an. Nebelbänke hatten zudem Reifablagerungen an Bäumen und Pflanzen hinterlassen und rundeten die märchenhafte Winterlandschaft ab.
Bei Peine am Mittellandkanal lagen gegen Mittag 30cm bis 35cm der weißen Pracht. Der Mittellandkanal ist bei Dauerfrost und eingestellter Schiffahrt bereits komplett zugefroren. Schneewehen zieren als Zeugnis des starken Ostwindes am vergangenen Wochenende die Landschaft. Sie sind bis zu einem Meter hoch.
Abschließend besuchte ich meinen Heimatort Sierße, wo die Schneedecke noch um die 40cm im Mittel betrug. Die ohnehin schon engen Dorfstraßen lassen durch die hohen Schneeberge an vielen Stellen ein passieren zweier PKWs nicht mehr zu. Der Fußweg (wir kennen das Panorama bereits von einem Bild aus dem Live-Ticker der vergangenen Woche) ist immer noch durch gute 50cm Schnee bedeckt. Da dieser zum Teil durch die Schneeschieber bereits komprimiert wurde, ist ein Räumen des Weges ohne geeignetes Gerät undenkbar. Der Pulverschnee lädt zur Schneeschlacht ein, der Dorfrodelberg ist gut besucht und Kinder werden vom Trecker auf ihren Schlitten durch den Schnee gezogen: Das lässt den Lockdownstress für ein paar Stunden mal in Vergessenheit geraten.
Leider stellt sich die Wetterlage am morgigen Montag aber um. Das Hochdruckgebiet, was uns an diesem Wochenende Sonnenschein brachte, zieht sich nach Südosten zurück und macht den Weg frei für die Ausläufer eines Randtiefs, dass sich vom Atlantik nach Großbritanien verlagert. In der Folge schwenkt eine Warmfront von Westen nach Norddeutschland rein, die uns nicht nur mildere Luft, sondern zunächst auch Schnee und teils gefrierenden Regen bringt (Unwettergefahr!!). Letzteres wird hauptsächlich Niedersachsen betreffen. Während sich im westlichen Niedersachsen die Lage bis zum Mittag bereits entspannt, kann die brisante Glättesituation im östlichen und südöstlichen Niedersachsen bis zum Abend anhalten.
In Schleswig-Holstein und Hamburg setzt ab den Vormittagsstunden von West nach Ost Schneefall ein, der im weiteren Verlauf auch Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Zum Nachmittag und Abend gehen die Niederschläge dann ebenfalls von West nach Ost in Regen über. Auch hier kann es dann vorübergehend zu gefährlichem Glatteis kommen. Beobachtet die Warnlage bitte aufmerksam!!