Update vom 04.02.2021 22h MEZ
Einen wunderschönen guten Abend in den Norden. Am kommenden Wochenende könnte uns einer der schwersten Winterstürme der vergangenen Jahre treffen (Überregionale Unwetterlage), was auf Basis der letzten Modellrechnungen definitiv nicht untertrieben wäre – der Teufel liegt allerdings wie so oft im Detail. Betrachtet man die verschiedenen Modellrechnungen der vergangenen zwei Tage, dann könnte sich die Situation am kommenden Wochenende wie folgt präsentieren.
Wetterlage: Norddeutschland verbleibt zunächst westlich eines vom Nordmeer gen Süden gerichteten Keils über dem östlichen Mitteleuropa. Zum Wochenende nähert sich von Westen ein Trog mit korrespondierendem Bodentief, welches sich am Sonntag von Frankreich in Richtung BeNeLux verlagert. Dies begünstigt die Ausbildung einer scharfen Luftmassengrenze quer über Deutschland, wobei vergleichsweise milde Subtropikluft (vgl. +10°C auf T850 in Süddeutschland) auf arktische Kaltluft aus dem Nordosten stößt (vgl. -10°C auf T850 an der Oder).
Details: Bis einschließlich Samstagnachmittag sollte das Wochenende noch vergleichsweise ruhig verlaufen, wobei wir es bis dahin weiterhin mit einer quasi stationären Luftmassengrenze quer über dem Norden zu tun haben, die zeitweilig noch für leichte Niederschläge sorgen kann. Diese fallen überwiegend als Schnee oder Schneegriesel, entlang der Grenze zur warmen Luft auch gefr. Nieselregen oder Regen mit Glättegefahr. Zum Abend kommt es dann zu einer deutlichen Verschärfung der Niederschläge, wobei Lage und Intensität von den verschiedenen Modellen noch unterschiedlich gerechnet werden. In der Nacht greifen von Südwesten teils kräftige Schneefälle bis zur Lüneburger Heide aus, wobei bis Sonntagfrüh etwa 10cm/12h Neuschnee fallen können, besonders in einem Streifen vom Emsland, über das Osnabrücker Land bis ins Weserbergland lokal 20cm/12h oder mehr. In diesen Regionen kommen verbreitet Wind-, bzw. stürmische Böen 7-8Bf (~55-65km/h) dazu, so dass mit teils extremen Schneeverwehungen zu rechnen ist. Auch weiter östlich entlang der Linie wird das Unwetterkriterium vor Schneefall oder Schneeverwehungen vermutlich gerissen werden – Vorabinformationen folgen am morgigen Vormittag! Im Norden des Landes bleibt es zunächst meist trocken, hier treten aber verbreitet Sturmböen der Stärke 8-9 (~65-85km/h) auf, entlang der Nordseeküste exp. schwere Sturmböen 10Bf (~95km/h)! Im äußersten Süden von Niedersachsen könnte in einem schmalen Streifen teils massiver Glatteisregen fallen (2-3mm/h) – exakte Entwicklung unsicher. Tagsüber kommen in den o.a. Bereichen weitere, teils kräftige Schneefälle mit Mengen zwischen 10-20cm/24h dazu, so dass bis Montagfrüh Gesamtmengen von 20-40cm auftreten können. Der kräftige Ostwind nimmt erst im Laufe der Nachmittagsstunden etwas ab, was die Gefahr vor teils massiven Schneeverwehungen zunächst aufrecht erhält. Der Streifen mit dem potentiellen Glatteisregen sollte sich im Laufe des Tages langsam nach Süden schieben und Niedersachsen dann nicht mehr betreffen. Da die Lage der o.a. Wetterzonen noch mit leichten Unsicherheitsfaktoren behaftet ist, halten wir euch in den kommenden Tagen auf dem Laufenden!!!
Achja, abschließender Hinweis: Aufgrund der Wetterlage sollte auf Auto- und Bahnfahrten dringend verzichtet werden!
Hinweis: Zu Beginn der neuen Woche gehen die Temperaturen dann kurzzeitig in den Keller, so dass Höchstwerte im mäßigen Frostbereich um -7°C möglich sind, nachts bei Aufklaren und über Schnee teils <-15°C!
RZ Hannover