Die diesjährige Hurricane-Saison auf dem Atlantik steuert einem neuen Rekord entgegen, wobei an dieser Stelle abzuwarten bleibt, ob die Aktivität aus dem Jahr 2005 wirklich geschlagen werden kann. Da die offizielle Saison erst am 30.11.2020 enden wird, stehen die Chancen aktuell nicht schlecht, wobei das nicht bedeutet, dass sich nicht auch im Dezember bei entsprechend guten Bedingungen verspätete Tropische Stürme bilden können. Die NOAA hatte zu Beginn des Jahres eine sehr aktive Saison prognostiziert, womit sie somit recht behalten sollte.
An dieser Stelle wollen wir mal einen kleinen Ausflug in die Namensgebung solcher Tropischer Stürme machen. Beginnend mit dem National Hurricane Center der NOAA im Jahr 1953 wird die Namensgebung nun von einem Komitee der WMO (World Meteorological Organization) verwaltet. Basis bildet eine rotierende, alphabetisch sortierte Liste an Namen, die sich alle 6 Jahre wiederholen, wobei Kandidaten mit großer Zerstörung anschließend aussortiert und durch eine Alternative ersetzt werden. Auf Basis historischer Messergebnisse sieht diese Liste maximal 21 benannte Stürme in einer Saison vor. Sollte diese Zahl überschritten werden, was bislang nur im Jahr 2005 geschehen ist, wird bei der Benennung alternativ auf das Griechische Alphabet zurückgegriffen, wobei diese auch im Falle größeren Schäden wiederverwendet werden dürfen.
Werfen wir einen aktuellen Blick auf den Tropischen Atlantik, so können wir einen Major-Hurricane der Kategorie 4 im Golf von Mexiko analysieren, der in Kürze den äußersten Norden der Halbinsel Yucatán überqueren wird, bevor er dann einen Weg in Richtung Amerikanischer Golfküste einschlagen wird (die letzten Berechnungen zeigen einen möglichen Landfall im Bereich Louisiana). Wenn wir die Entwicklung mit der bisherigen Rekord-Saison 2005 vergleichen, so fehlen lediglich zwei weitere Stürme (Damals: Hurricane Epsilon und Tropensturm Zeta) auf der Gesamtliste.
Die folgende Grafik zeigt die letzte Vorhersage bzgl. möglicher Zugbahn und Intensität von Hurricane Delta. Weitere Informationen findet ihr auf den Seiten des National Hurricane Centers der NOAA.
