Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Die in unserem letzten Beitrag erwähnte Okklusion wird in der Nacht auf Montag lediglich bis etwa auf eine Linie Hamburg – Göttingen ostwärts ausgreifen, so dass wir für die Gebiete östlich der Linie ganz vorsichtig Entwarnung geben können (das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen, so dass die Niederschläge theoretisch auch noch etwas weiter nach Osten wandern können – die Intensität wäre dann aber verschwindend gering).
Zur Wetterlage: Der Vorhersagebereich verbleibt auf der Westflanke eines kräftigen Höhentroges über Mitteleuropa, der langsam ostwärts abgedrängt wird. Von NW folgt in der Nacht auf Montag ein schwacher Randtrog nach, der im weiteren verlauf durch das in Richtung Westeuropa ausgreifende Azorenhoch langsam „zugeschüttet“ wird. Im Bodendruckfeld lässt sich dann eine schwache Tiefdruckrinne ausmachen, die für die o.a. leichten Niederschläge sorgt.
Im Detail: Ausgangs der ersten Nachthälfte setzen (aufgrund von WLA) von Westen her leichte Niederschläge ein, die am Ende der 2. Nachthälfte (etwa 07h MEZ) etwa eine Linie Hamburg – Göttingen erreichen und sich im weiteren Verlauf zunehmend auflösen. Im Bereich westlich der Weser gehen die Niederschläge kurzzeitig in Schniesel oder nassen Schneefall über, eine Schneedecke sollte sich aber allerhöchstens in Lagen oberhalb etwa 200-300m bilden, im weiteren verlauf auf etwa 800m ansteigend. Für die Gebiete östlich der Weser wird meist nasser Schneefall oder Schneefall simuliert (ein wenig Schniesel ist nicht ausgeschlossen), der zwar ebenfalls im weiteren Verlauf in Regen übergeht, kurzzeitig aber bis ins Flachland für Glätte durch Überfrieren oder Schneematsch sorgen kann. Die Modelle reagieren hier recht defensiv und simulieren meist 1-3cm, bevorzugt dür Lagen oberhalb etwa 200m. Da die Belagstemperaturen im mittleren und östlichen Niedersachsen in den Nachtstunden zuvor im negativen Bereich liegen, muss besonders hier mit Glätte durch Überfrieren gerechnet werden. Im äußersten Nordwesten dreht der Wind zudem auf nordwestliche Richtungen und frischt kurzzeitig stürmisch auf. Hier ist mit Windböen der Stärke 7 (~55km/h) oder einzelnen stürmischen Böen der Stärke 8 (~65km/h) zu rechnen! Im Laufe des Tages entspannt sich die Lage recfht zügig.
Ausblicke für die Weihnachtsfeiertage: Betrachtet man die aktuelle „Rauchfahne“ des GFS-Modells, so ist um den 21.12 herum mit einem Temperaturmaximum zu rechnen, während die exakte Entwicklung für den 24-26.12 noch offen ist. Tendenziell gehen die Temperaturen in der Höhe wieder deutlich zurück, allerdings variieren die Einzelläufe zwischen -11°C und +2°C auf 850hPa – mit anderen Worten: Eine exakte Prognose ist noch nicht möglich. Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten ist im Flachland eher als gering einzustufen, auch wenn ein solches Szenario (wenigstens zeitweilig) noch nicht gänzlich vom Tisch ist!
RZ Hannover