Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. In der vergangenen Nacht wurden wir (schon wieder) von einer Kaltfront überquert, die neuerlich einen Schwall polarer Kaltluft in unseren Bereich geführt hat. Im 850hPa-Niveau sind die Temperaturen erneut flächendeckend auf etwa -6°C gefallen, was im Vergleich zum 30-Jährigen Mittel eine Abweichung von etwa 7°C nach unten bedeutet. Zur Wetterlage: Der Vorhersagebereich verbleibt auch weiterhin auf der Westflanke eines Troges über dem östlichen Mitteleuropa, so dass in einer nordwestlichen Höhenströmung weiterhin recht kalte Luftmassen angezapft werden. Zu Beginn der neuen Woche folgt nach einer kurzen Wetterberuhigung bereits ein neuer Trog von den Britischen Inseln nach, so dass sich das bereits bekannte Wettermuster noch einmal wiederholt.
Am heutigen Samstag kommt es in der frisch eingeflossenen Höhenkaltluft verbreitet zu teils kräftigen Regen- oder Graupelschauern, in Richtung Ostsee örtlich auch mit Blitz und Donner. Die Höchstwerte erreichen 7°C im äußersten Süden und 10°C im übrigen Norden. Der Wind weht frisch bis stark aus nordwestlichen Richtungen, an den Küsten und in Schauernähe muss mit Windböen der Stärke 7 (~55km/h) oder stürmischen Böen der Stärke 8 (~65km/h) gerechnet werden.
In der Nacht auf Sonntag sollte sich die Schaueraktivität auf die Küstenabschnitte und das Niedersächsische Bergland begrenzen, oberhalb von etwa 300m fällt Schnee mit entsprechender Glättegefahr. Die Tiefstwerte sinken auf 7°C an den Küsten 0°C in Südniedersachsen. Hier ist besonders bei Aufklaren mit Bodenfrost oder leichtem Luftfrost zu rechnen.
Auch am Sonntag kommen im weiteren Tagesverlauf wieder verbreitet teils kräftige Regen- oder Graupelschauer auf, wobei sich das Wetter von Westen schnell beruhigt (Übergreifen eines Höhenrückens). Die Höchstwerte erreichen 7°C auf Rügen und 11°C im Emsland. Der Wind weht weithin frisch bis stark aus nordwestlichen Richtungen, wobei besonders in Schauernähe und an der Ostseeküste mit Windböen der Stärke 7 (~55km/h) gerechnet werden muss.
In der Nacht auf Montag zeigt sich der Himmel zunächst meist wolkig, von der Nordsee kommen im weiteren Verlauf die Niederschläge einer sich nähernden Warmfront auf. Die Tiefstwerte sinken auf 7°C an der Nordseeküste und -2°C im südlichen Niedersachsen! Der Wind frischt im Laufe der zweiten Nachthälfte kräftig auf und erreicht im Nordwesten verbreitet Windböen der Stärke 7 (~55km/h) oder stürmische Böen der Stärke 8 (~65km/h).
Am Montag werden wir dann von der o.a. Warmfront langsam südwärts überquert, wobei die dazugehörige Kaltfront zügig nachfolgt. Rückseitig werden neuerlich Luftmassen polaren Ursprungs in unseren Bereich geführt. Die letzten Modellläufe simulieren eine Wellenbildung entlang des Frontenzuges, so dass sich die Niederschläge bis in die Nacht auf Dienstag halten könnten. Sollte dies eintreten, so würden diesen bis auf etwa 200m in Schneefall übergehen, so dass am Dienstagvormittag wieder verbreitet mit Glätte durch Überfrieren oder Schneematsch gerechnet werden muss (im ungünstigsten Fall bis ins Flachland – Fokus: Südniedersachsen). Das letzte Wort ist hier allerdings noch nicht gesprochen!
RZ Hannover