Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Das freundliche Herbstwetter der vergangenen Tage sollte noch einmal in vollen Zügen genossen werden, da sich die Großwetterlage zur Wochenmitte langsam umstellt. Doch zunächst werfen wir einen kleinen Blick auf den zurückliegenden Monat September, der im Vergleich zum 30-jährigen Klimamittels mit knapp 1K (= 1°C) zu kühl ausgefallen ist. Auch wenn der subjektive Eindruck aufgrund der hohen Sonnenscheindauer und einer relativ trockenen Atmosphäre (Die rel. Feuchte lag teilweise bei nur 30%) ein wenig täuschen mag, so haben wir in den vergangenen vier Wochen die 20°C-Marke nur knapp angekratzt (Definition: Warmer Tag = Tageshöchstwerte >= 20,0°C). Einen Sommertag (Definition: Sommertag = Tageshöchstwerte >= 25,0°C) haben wir hingegen gar nicht mehr verzeichnet, was aber im Vergleich zum Klimamittel an durchschnittlich 3 Tagen der Fall hätte sein sollen (Datenbasis: IMUK H-Herrenhausen).
Nun aber ein Blick auf die weitere Entwicklung. Während sich das bislang konstante Hoch über dem östlichen Mitteleuropa langsam abschwächt, so baut sich zur Wochenmitte über Skandinavien eine neue kräftige Antizyklone auf, die von zwei kräftigen Tiefdruckgebieten (Seegebiet vor Island, Zentralrussland) flankiert wird. Es stellt sich somit eine sogenannte Omegalage ein, wobei wir auf der Südflanke des Hochs in eine zunehmend kalte östliche Grundströmung fallen. Kurzum: Die Tageshöchstwerte sinken so allmählich auf für die Jahreszeit übliche Werte ab, wobei nachts dann vermehrt mit Bodenfrost zu rechnen wäre. Im Vorfeld werden wir am Dienstag aber noch von einem okkludierten Frontensystem überquert, das von Südwest nach Nordost Schauer und Gewitter bringt. Bis dahin bleibt es abgesehen von örtlichen Frühnebelfeldern überwiegend sonnig mit Tageshöchstwerten zwischen 15-21°C.

Abschließend werfen wir noch einen Blick auf die aktuelle Hurricane-Aktivität auf dem Atlantik. Nachdem es über lange Phasen des Jahres vergleichsweise ruhig blieb (Ein Grund war vor allem das „kühle“ Wasser im zentralen Atlantik, was die Ausbildung von Hurricanes gedämpft hat), so hat sich zum Ende der diesjährigen Saison (01.06 – 30.11 im Atlantik/Nordhalbkugel) die Aktivität deutlich verstärkt. Hurricane Joaquin (Stärke 4 auf der Saffir-Simpson Skala) befindet sich momentan vor den Bahamas und wird auf nordöstlicher Zugbahn (über Bermuda) zum Mittwoch in die Westwindzone der nördlichen Breiten integriert, wo sich das System unter Abschwächung zu einem normalen Sturm reduzieren wird. Dieses Tief liegt zum kommenden Wochenende vor den Britischen Inseln und könnte unsere Wetterküche ordentlich durcheinanderbringen (Die Prognosegüte der Wettermodelle geht dabei ein wenig zurück, da solche Systeme nur sehr schwer simuliert werden können).
An dieser Stelle wünschen wir euch noch ein hoffentlich sonniges Restwochenende. Weitere Infos zur Wetterentwicklung folgen dann zu Beginn der neuen Woche.
RZ Hannover