Zwischen einem großräumigen Tief über Island und einem Skandinavienhoch hat sich eine Luftmassengrenze über Mitteleuropa gebildet. Diese ist über Deutschland besonders ausgeprägt und wird durch einen markanten Höhentrog über den britischen Inseln und Frankreich gestützt. Diese Luftmassengrenze bleibt bis Mittwoch quer über Deutschland liegen und bewegt sich lediglich wellenförmig einige Kilometer nach Nordost bzw. Südwesten. Das Problem ist die genaue Vorhersage von Lage und Intensität der Luftmassengrenze zu jedem Zeitpunkt bis Mittwoch. Die Luftmassengrenze ist zudem sehr „scharf“, so dass Regionen mit hohen Niederschlagsmengen und fast trockene Regionen dicht beieinander liegen können. Aktuell schiebt sich ein starkes Niederschlagsfeld von Süden nach Niedersachsen rein und wird heute besonders im westlichen Niedersachsen (Osnabrück – Nordhorn – Ostfriesland) für teils ergiebigen Dauerregen sorgen. Der Schwerpunkt der Niederschläge wird heute allerdings mit Niederschlagsmengen bis 60 l/m² über NRW liegen. Die betroffenen Regionen in Niedersachsen müssen heute bis 24 Uhr mit 20 l/m² bis örtlich 50 l/m² rechnen. Ein weiteres Augenmerk muss auf die warme Ostseite der Luftmassengrenze gelegt werden. Hier werden sich ab den Mittagsstunden teils heftige Gewitter entstehen, die durchaus unwetterartig ausfallen und wiederholt auftreten können. So muss auch im östlichen Niedersachsen örtlich mit großen Regenmengen gerechnet werden. Diese fallen hier schauertartig und können Mengen bis 20 l/m² in einer Stunde und/oder über 35 l/m² (Unwetter!!) erreichen.
Aufgrund der schwer vorhersagbaren Entwicklungen geben wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Warnkarte raus und werden die Lage weiter beobachten. Sollte sich die Lage unwetterartig entwickeln, werdet ihr hier informiert.
In der Abbildung ist einmal die vom GFS-Modell (00 UTC-Lauf) vorhergesagte Niederschlagsverteilung bis Mittwoch 14 Uhr (12 UTC) dargestellt. Hier erkennt man einen deutlichen Hotspot im südlichen Niedersachsen mit Werten über 100 l/m². Besonders im Harz können die Niederschläge durch Staueffekte auch an 150 l/m² herankommen. (Bildquelle: wetter3.de)
RZ Hamburg